Wie geht man denn nur mit diesen Bloggern um?

Blogger sind eine Spezies für sich. Dachten auf jeden Fall ziemlich viele für eine ziemlich lange Zeit. So wie ziemlich viele auch ziemlich lange dachten, dass man „so nebenbei bloggt“, das Blogs ja nichts kosten, weil man es ja nur ins Internet reinstellt.

Aber der Wind dreht sich langsam. Immer mehr wissen, dass ein guter Blog unglaublich viel Zeit und Mühe in Anspruch nimmt. Dass die Qualität des unbezahlten Contents der Grund für den Preis eines bezahlten Contents ist. Und dass wir Blogger nicht eine seltsame Spezies sind, sondern genau wie alle anderen arbeitenden Menschen gut behandelt werden möchten.

Hier ein paar Bedienungsanleitungen für die Zusammenarbeit mit Bloggern.

  1. Sie möchten mit Bloggern zusammenarbeiten, wissen aber nicht mit wem? Erst mal sollten Sie wissen, welche Kanäle für Sie interessant sind: Facebook? Instagram? Twitter? Surfen Sie, googlen Sie, durchstöbern Sie die Social Media Kanäle. Welche Blogs sprechen Sie an? Und warum? Wer spricht mit seinem Content die Zielgruppe an, die auch Sie erreichen möchten? Ganz wichtig hierbei: Nicht die Menge der Follower zählt, sondern die Qualität. Sollte ein kleiner feiner Blog genau die Gruppe ansprechen, die sie mit Ihrem Produkt auch ansprechen wollen, kann das wesentlich mehr wert sein, als ein Blog mit unendlich vielen Followern, von denen sich aber keiner für Ihre Themen interessiert. Wenn Sie es nicht einschätzen können, nehmen Sie Kontakt auf. Fragen Sie nach dem Mediakit. Die meisten Blogs verfügen über eins. (Was mich daran erinnert, mein eigenes mal wieder zu aktualisieren)
  1. Sie haben einen Blog gefunden und möchten mit den Macher*innen zusammenarbeiten? Dann sollten Sie sich inhaltlich mit dem Blog auseinandersetzen. Sie sollten wissen, was der Schwerpunkt ist, welche Social Media Kanäle der Blog bedient und wer ihn betreibt. Anfragen wie: „Sehr geehrter Herr Marshall, Ihr Strickblog…“ bereiten mir zum Beispiel umgehend schlechte Laune. Denn ich bin weder ein Mann, noch ein DIY Blog.
  1. Ich will für meine Arbeit angemessen entlohnt werden. Das heißt, entweder will ich gefragt werden, was ich aufrufe, oder ein adäquates Angebot bekommen. Ein Gutschein über 50 Euro oder ein T- Shirt gehören nicht zur letzteren Kategorie.
  1. Sie möchten Verbindlichkeit? Ich auch. Eine kurze Bestätigung der getroffenen Vereinbarung per Mail wird sehr freudig angenommen. Noch erfreuter bin ich, wenn sich daran gehalten wird. Mahnungen zu schreiben, macht keinen Spaß.
  1. Sie haben einen Testlauf mit einem Blogger gemacht und es hat super geklappt? Lange Kooperationen sind für beide Seiten wesentlich sinnvoller. Einzelne Blogposts machen manchmal durchaus Sinn, verschwinden aber auch schnell in den Untiefen des Internets. In langfristigeren Kooperationen kann man eine andere Verbindung aufbauen und viel bessere Geschichten erzählen.
  1. Auch wenn wir im 21. Jahrhundert leben, ein Telefonat oder sogar ein Treffen kann nicht nur alles beschleunigen, sondern eine Zusammenarbeit unglaublich befruchten – direkter Austausch, gemeinsames Brainstorming sind nach wie vor goldwert.

Und wenn Sie gerne mit Bloggern zusammenarbeiten wollen, aber nicht wissen, wo Sie anfangen sollen – laden Sie sich einen Blogger ein, dem Sie gerne folgen. Oder gleich mehrere. Setzen Sie sich an einen Tisch und reden, fragen nach, loten aus. Tut nicht weh, aber bringt garantiert was.

Ansonsten lautet das erfolgsversprechende Lebensmotto: „Behandle andere, wie du selbst behandelt werden willst“. Das ist auch in Bezug auf Blogger durchaus anwendbar. Wir beißen nicht, wir sind auch keine skurrilen Wesen. Die meisten von uns versuchen nur, ein bisschen Farbe in die Netzwelt zu bringen, Informationen zu liefern und Communities zu bilden.

Autorin

  • Tanya Neufeldt

    Lucie Marshall

    Mehr

    Hinter „Lucie Marshall“ steckt die Autorin, Produzentin und Schauspielerin Tanya Neufeldt. Nach über 15 Jahren Tätigkeit im Fernsehen, erfand sie die Figur und den Blog „Lucie Marshall“, der schnell den Ruf von „Sex and the City“ für Mütter erlangte. Seitdem hat sie als Lucie Marshall 2 Bücher bei Goldmann, Random House veröffentlicht. Das dritte Buch entstand in einer Kooperation mit STOKKE. Sie schrieb als feste Kolumnistin für das Frauenmagazin FREUNDIN und die taz. In Kooperation mit SKODA produzierte sie eine 8-teilige Webserie, in der sie selbst die Lucie spielte. Hier geht es zum Blog: www.luciemarshall.com.

Vorheriger ArtikelSchreibtipps für Social Media: 5 Erfolgsfaktoren aus der PraxisNächster ArtikelSEO Content bei OTTO: So skalieren Sie Ihren Content, ohne an Qualität einzubüßen