Wie Social Media die PR verändern
Wie haben Social Media die PR-Arbeit beeinflusst? Die Frage haben wir auf unseren vergangenen Praxistagen 5 Kommunikationsexpertinnen gestellt und dabei spannende Antworten erhalten.
Kathleen Bayer, Senior PR Consultant bei Palmer Hargreaves:
“Social Media hat wesentlich mehr Transparenz in die Kommunikation gebracht – zumal man mit PR ja häufig eine ausschließlich positive Betonung der Botschaften assoziiert. Social Media geben uns mehr Raum, um Storys über Unternehmen zu erzählen und Marken den Zielgruppen gegenüber nahbarer zu machen.”
Cordula Rinsche, Director Corporate Communications and Marketing bei DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft:
“Social Media haben die PR erheblich verändert, denn es gibt dadurch ganz neue Möglichkeiten für uns. Wir erreichen heutzutage andere und spezifischere Zielgruppen als mit den klassischen PR-Instrumenten, die natürlich trotzdem noch ihre Berechtigung haben.”
Annette Siragusano, Leiterin Unternehmenskommunikation bei comdirect bank:
“Während Social Media früher noch ein Exot war, ist es mittlerweile fester Bestandteil der Kommunikation. Social Media ermöglicht uns, Geschichten ganz anders zu erzählen. Wir können damit authentischer sein und Gesichter aus dem Unternehmen zeigen. Oftmals ist die Geschichte hinter der Geschichte das Spannende, denn letztendlich stehen hinter allen Dingen, die ein Unternehmen tut, immer Menschen.
Andrea Steverding, Director bei Oliver Wyman:
“PR funktioniert heute nicht mehr ohne Social Media. Auch meine eigene Kommunikationsarbeit wurde stark durch Social Media beeinflusst. Soziale Medien generieren Sichtbarkeit für Personen, Themen und Organisationen. Sie führen zu mehr Interaktion und sind ein zusätzlicher Treiber für Netzwerkaktivitäten. Kommunikator*innen erhalten durch die Kombination von PR und Social Media wesentlich mehr Netzwerkkontakte und dadurch viel mehr Chancen für gemeinsame Themen, Projekte und Ambitionen.”
Anna Linn Zafiris, Head of Social Media bei TÜV Rheinland:
“Social Media hat unsere PR-Arbeit komplett verändert. Früher haben wir natürlich die klassischen Medien bespielt. Wir haben Presseaussendungen gemacht, Pressekonferenzen organisiert, Pressegespräche auf Messen geführt etc. Mittlerweile haben wir den großen Vorteil, dass wir unser eigenes Medium befüllen können. Wir sind nicht mehr auf die Journalist*innen angewiesen, die unsere Informationen in die Welt tragen, sondern wir können das auch selbst. Wir haben zum Beispiel einen Presse-Twitteraccount, auf dem alle Pressemitteilungen noch einmal aufbereitet werden. Außerdem haben wir einen YouTube-Kanal, auf dem wir Pressemitteilungen als Pressestücke aufbereiten. Wir haben eine Facebook-Seite, auf der wir Menschen erreichen, einen LinkedIn-Kanal, auf dem wir Infografiken verbreiten – einfach viel mehr Möglichkeiten, Menschen selbst zu erreichen. Natürlich sprechen wir Journalist*innen trotzdem noch an. Wir haben bis zu 10 Anfragen von Journalist*innen pro Tag in unserem Newsroom. Die klassischen Medien brauchen wir natürlich noch und arbeiten auch gern mit ihnen zusammen. Doch selbst, wenn Informationen von uns nicht in die klassischen Medien aufgenommen werden, haben wir nun trotzdem die Möglichkeit, diese selbst zu verbreiten.”